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Wladimir – Top 10 Sehenswürdigkeiten [Wichtigste Infos & Anfahrt]

Blick auf Wladimir am Goldenen Ring

Wladimir ist die bekannteste und meist besuchte Stadt des Goldenen Rings. Berühmt ist die Stadt mit 360.000 Einwohnern, dank den erhaltenen alten Architektur-Denkmälern aus weißem Stein, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Sie werden "Weiße Monumente von Wladimir und Susdal" genannt.

Auch für Geschichtsliebhaber hat Wladimir einiges zu bieten. Die Stadt wurde nämlich bereits im Jahr 990 gegründet und war über 250 Jahre lang die Hauptstadt der Alten Rus. Mehr darüber kannst Du in zahlreichen spannenden Museen erfahren.

Was die Stadt sonst noch alles für Dich bereit hält, erfährst Du in diesem Artikel. Was sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und wieso lohnt sich ein Besuch in Wladimir? Ich bin gespannt, ob Du die Stadt in Dein Russland Reiseprogramm aufnehmen wirst.

1) Wie komme ich nach Wladimir?

Nach Wladimir kommst Du mit dem Zug, dem Bus oder dem Auto. Wladimir liegt im Westen Russlands, nur etwa 170 km östlich von Moskau, auf einer wichtigen Autobahnstrecke in Richtung Nischni Nowgorod.

1.1) Mit dem Zug

Wladimir liegt auf der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn zwischen Moskau und Nischni Nowgorod. Du kannst die Stadt von Moskau aus also mit einem regulären Zug oder auch einer Elektritschka erreichen. Eine Fahrt mit der Elektritschka dauert rund 3,5 Stunden und kostet 400 Rubel (ca. 6 €).

Mit dem Zug erreichst Du Wladimir vom Jaroslawer, Kursker und Belorussischen Bahnhof in Moskau in rund 2,5 Stunden. Die Ticketkosten starten bei 900 Rubel (ca. 13 €). Es gibt zudem den "Strizh" Schnellzug, der Dich in einer Stunde und 40 Minuten nach Wladimir bringt. Die Kosten belaufen sich hier auf 1.500 Rubel (ca. 21,50 €).

1.2) Mit dem Bus

Mit dem Bus bist Du vom Schtschelkowski Busbahnhof in Moskau etwa 3 Stunden unterwegs. Ein Ticket kostet 600 Rubel (ca. 8,50 €). Du kannst Wladimir mit dem Bus aber auch aus anderen nahegelegenen Städten, wie Jaroslawl, Nischni Nowgorod, Iwanowo oder Gus-Khrustalny erreichen.

1.3) Mit dem Auto

Wenn Du mit dem eigenen Auto durch Russland reist, folge der Autobahn M-7 "Wolga". Von Moskau bist Du so in etwa 3 Stunden (170 km) und von Nischni Nowgorod in etwa 3,5 Stunden (240 km) am Ziel in Wladimir.

2) Geschichte von Wladimir

Akademisches Dramatheater in Wladimir

Akademisches Dramatheater in Wladimir

Wladimir wurde bereits im Jahr 990 durch den Fürsten Wladimir Swjatoslawowitsch gegründet. Dies geschah kurz nach der Taufe der Kiewer Rus. 1108 wurde unter der Regentschaft des Fürsten Wladimir Monomach eine Stadtfestung gebaut, um die Grenzen zu den Gebieten Rostow und Susdal zu schützen.

1157 ist der Fürst Andrei Bogoljubski nach Wladimir umgezogen und die Stadt wurde zur Hauptstadt der nord-östlichen Alten Rus. Von 1158 bis 1160 wurde die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale gebaut und 1164 folgte das Goldene Tor, das auch heute noch als Symbol von Wladimir gilt.

Beide Architektur-Denkmäler aus weißem Stein, sind heute ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Einen weiteren Aufschwung erlebte die Stadt von 1176 bis 1212 unter dem Fürsten Wsewolod. In dieser Zeit wurde auch die Dmitrijewski Kathedrale gebaut.

1239 eroberte die Goldene Horde Wladimir und die Stadt wurde damit von den Mongol-Tataren eingenommen. Vier Jahre später wurde Fürst Wsewolod zum Hauptfürsten der Alten Rus ernannt und damit wurde Wladimir auch zur Hauptstadt der russischen Territorien.

Der Tod des berühmten Fürsten Alexander Newski aus Wladimir 1263, führte zur Trennung der nord-östlichen Rus und in eine Aufspaltung von selbständigen Fürstentümern. Nach langen Kämpfen ging Wladimir im 14. Jahrhundert in die Herrschaft der Moskauer Fürsten über.

Wladimir im Zweiten Weltkrieg und heute

1719 wurde Wladimir zur Provinz und 1778 hat sich in der Stadt ein Gouverneursamt gebildet. 1861 folgte der Bau des Bahnhofs von Wladimir und 1929 wurde die Stadt in das Iwanowo Gebiet integriert. In Wladimir wurden zahlreiche große Fabriken gebaut.

Diese waren in den Bereichen Chemie, Traktorbau und Maschinenbau unterwegs. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Menschen und Soldaten von Moskau nach Wladimir evakuiert und es waren 18 Krankenhäuser im Dauereinsatz.

Noch vor Kriegsende wurde Wladimir 1944 zum Zentrum des Gebiets Wladimir ernannt und in den 70er Jahren folgte dann auch die Zugehörigkeit zum Goldenen Ring. Darauf folgte ein großer Touristenansturm der die Stadt wieder aufblühen lies.

Heute ist Wladimir mit 360.000 Einwohnern eine große Stadt, die aber nicht an die Dimensionen der nahe gelegenen Hauptstadt Moskau heranreicht. Wladimir bietet eine reichhaltige Geschichte und zahlreiche architektonische Denkmäler, die Dir gefallen werden.

Sie ist eine der meistbesuchten Städte im europäischen Teil Russlands. Über 1,5 Millionen Touristen verbringen jährlich mindestens eine Nacht hier und für einen Tagesausflug kommen sogar über 5 Millionen. Auch die Umgebung von Wladimir bietet schöne Orte wie z.B. Bogoljubowo, Kidekscha, Susdal und Gus Khrustalny.

3) Top 10 Sehenswürdigkeiten in Wladimir

3.1) Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale

Maria-Himmelfahrt-Kathedrale

Die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale gehört zu den Weißen Monumenten von Wladimir und Susdal, die noch vor der mongolischen Periode in der Alten Rus gebaut wurden. Die Kathedrale wurde 1164 auf Anweisung des Fürsten Andrei Bogoljubski erstellt.

Bevor Moskau mehr an Bedeutung gewann, war die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale die Hauptkathedrale im Gebiet Wladimir-Susdal. Hier wurden die Fürsten von Wladimir und Moskau gekrönt und die Kathedrale ist auch eine von wenigen Kirchen, die einzigartige Fresken des russischen Ikonenmalers Andrei Rublew enthält.

3.2) Goldenes Tor

Eingangstor in Wladimir am Goldenen Ring

Auch das Goldene Tor in Wladimir gehört zu den Weißen Monumenten und ist seit seiner Errichtung auch ein Symbol der Stadt. Es wurde ebenfalls 1164 unter der Herrschaft des Fürsten Andrei Bogoljubski gebaut und diente als Befestigungsanlage und Triumphbogen.

Es ist der Eintritt in den historischen Teil von Wladimir und seit 1992 auch Teil des UNESCO Weltkulturerbes und als Architektur-Denkmal in die "Weißen Monumente von Wladimir und Susdal" eingeschlossen.

3.3) Dmitrijewski Kathedrale

Dmitrijewski Kathedrale

Die Dmitrijewski Kathedrale wurde 1191 unter der Herrschaft von Fürst Wsewolod gebaut und ist zu Ehren des großen Märtyrers Dimitri Solunski benannt. In der Kathedrale befand sich die Schatulle, in der ein Teil des blutverschmierten Hemdes des Märtyrers aufbewahrt wurde.

Die Kathedrale war die Hofkirche der Fürstenfamilie Wsewolod und wurde von russischen Baumeistern gebaut. Auf den inneren Fassaden der Kathedrale wird Zar David und auch Alexander der Große mit Löwen dargestellt. Auch diese Kathedrale ist Teil der Weißen Monumente und damit Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

3.4) Stadtverwaltung

Haus der Stadtverwaltung in Wladimir

Das Gebäude der Stadtverwaltung wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im pseudorussischen Stil gebaut und ist ein Architektur-Denkmal dieser Zeit. Es befindet sich auf dem Platz neben der Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale und diente von 1940 - 1980 als Pionierspalast.

3.5) Historisches Museum

Das Historische Museum ist ein feierliches Gebäude, das Anfang des 20. Jahrhunderts im pseudorussischen Stil aus roten Ziegelsteinen erbaut wurde. Seit über 100 Jahren gibt es hier ein historisches Museum, dass Dir mehr über die Geschichte Wladimirs vom 12. bis ins 20. Jahrhundert erzählt.

Die zentralen Bereiche sind ein Entwurf der mittelalterlichen Stadt Wladimir, sowie Silberschmuck und Kirchendekorationen, die damals vor der Goldenen Horde versteckt wurden. Hier kannst Du auch die verschiedenen Grenzen sehen, die Wladimir und die anderen Fürstentümer über die Jahrhunderte inne hatten.

Darunter zu Zeiten von Iwan dem Schrecklichen, der Smuta Zeit, während dem Minin und Poscharski Aufstand, zu Zeiten Peters des Großen, Alexander II., Nikolaus II. und auch im Zweiten Weltkrieg. Das Museum ist täglich (außer Mittwoch) von 10.00 - 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 150 Rubel (ca. 2 €).

3.6) Wasserturm mit Aussichtsplattform

Wasserturm in Wladimir

Der Wasserturm ist ein Beispiel der russischen Ingenieurstechnik des 20. Jahrhunderts. Oben auf dem Turm befindet sich eine Aussichtsplattform, die Dir einen schönen Blick auf das historische Zentrum von Wladimir bietet. Im unteren Teil befindet sich seit 1975 ein Museum über die Historie der Stadt.

Es ist der Geschichte von Wladimir im 19. und 20. Jahrhundert gewidmet. Das Museum wurde 2009 renoviert und bietet Dir auf drei Etagen rund 1.000 Exponate. Es ist täglich (außer Montag) von 10.00 - 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 150 Rubel (ca. 2 €).

3.7) Löffel Museum

Ein kurioser Ort ist das Löffel Museum. Das private Museum von Tatjana Pikunowa wurde 2015 eröffnet und zeigt ihre Sammlung von Löffeln, die sie über die Jahre zusammengetragen hat. Diese kommen vor allem aus Wladimir und der näheren Umgebung und sind Symbole der örtlichen Handwerkskunst.

Du findest hier aber Löffel aus insgesamt 150 Ländern. Die Sammlung zählt rund 20.000 Löffel und ist damit die größte Sammlung von Löffeln in Russland. Im Museum gibt es auch Workshops zum Herstellen oder Malen von Löffeln. Es ist täglich (außer Montag) von 11.00 - 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 200 Rubel (ca. 3 €).

3.8) Dreifaltigkeitskirche

Dreifaltigkeitskirche Wladimir

Die Dreifaltigkeitskirche ist wohl die schöne Kirche in Wladimir und gehört zur Religion der Altgläubigen. Sie wurde von 1913 bis 1916, also kurz vor der Oktoberrevolution, gebaut und war dann noch bis 1928 in Betrieb. Im Volk hatte sie den Beinamen "Rote Kirche", da sie aus roten Ziegelsteinen erbaut wurde.

1960 wurde die Kirche renoviert, um dort dann ein Museum unterzubringen. Aktuell wird die Dreifaltigkeitskirche wieder renoviert, um den Besuchern die Kirche und das Museum zur Verfügung zu stellen.

Im Museum kannst Du Exponate aus Kristallglas, Vasen und andere Gegenstände von Meistern aus der Umgebung begutachten. Das Museum ist täglich (außer Dienstag) von 11.00 - 19.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 150 Rubel (ca. 2 €).

3.9) Baba Jaga Museum

Baba Jaga ist eine berühmte Figur aus russischen Märchen, die als böse und hässliche alte Babuschka oder Hexe dargestellt wird. Sie wohnt allein in einem Holzhaus im tiefsten Wald und hilft den Haupthelden entweder, oder will diese belügen und aufessen. Dies ist je nach Märchen unterschiedlich.

Das Museum kann für Dich also interessant sein, um noch mehr über die russische Kultur und die berühmte Figur aus dem russischen Märchen zu lernen. Insgesamt ist die Baba Jaga in 70 verschiedenen Formen ausgestellt. Einige sind auch beweglich und wollen Dich erschrecken.

Zudem findest Du im Museum auch andere bekannte Figuren aus russischen Märchen wie Koschei der Unsterbliche und Kikimora. Du kannst hier Souvenirs kaufen und auch altrussische Getränke kosten. Das Museum ist täglich von 10.00 - 22.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 200 Rubel (ca. 3 €).

3.10) Gefängnis "Wladimirski Zentral"

Das Gefängnis "Wladimirski Zentral" wurde noch unter der Zarin Katharina der Großen gebaut. Seit der Eröffnung im Jahr 1783, wurden hier viele bekannte Verbrecher und auch politische Gefangene eingesperrt. Das Gefängnis ist auch heute noch aktiv und hat Platz für 1.220 Personen.

Es war eines der Hauptgefängnisse für politische Gefangene und erlangte durch ein Lied des russischen Sängers Michail Krug Bekanntheit. Hier gibt es seit 1996 auch ein Museum, in dem Du mehr über die Geschichte und die wichtigsten Häftlinge erfahren kannst. Ein Besuch ist nur über eine geführte und vorher gebuchte Tour möglich.

Warst Du schon einmal in Wladimir oder in einer anderen Stadt am Goldenen Ring? Wie hat es Dir gefallen? Erzähle mir davon in den Kommentaren!

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