Krasnodar ist die Hauptstadt der Oblast Krasnodar rund um das Kuban Gebiet. Die Stadt ist ein administratives, industrielles und kulturelles Zentrum in Südrussland, hat 940.000 Einwohner und wächst stetig weiter. Krasnodar ist nach Moskau und Sankt Petersburg der beliebteste Zuzugsort in Russland.
Die geografische Lage am Schwarzen und Asowschen Meer und die damit verbundenen angenehmen Temperaturen tuen natürlich ihr übriges. Nicht umsonst ist Krasnodar neben Sotschi eines der beliebtesten Erholungszentren des Landes.
In Krasnodar gibt es eine gute touristische Infrastruktur und die Stadt bietet eine reichhaltige Geschichte, interessante Museen, schöne Parks und spannende Sehenswürdigkeiten. Alle wichtigen Informationen findest Du unten.
1) Wie komme ich nach Krasnodar?
Nach Krasnodar kommst Du mit dem Flugzeug, dem Zug, dem Bus oder auch mit dem Auto. Die Stadt befindet sich in Südrussland am Schwarzen Meer, nicht weit von Sotschi entfernt. Durch die Lage am Meer und den warmen Temperaturen ist die Stadt ein sehr beliebter Erholungsort.
1.1) Mit dem Flugzeug
Der internationale Flughafen in Krasnodar (KRR) ist zu Ehren von Katharina der Großen benannt. Er ist nach Sotschi der zweitgrößte Flughafen im Süden von Russland. Der Flughafen befindet sich 12 km außerhalb des Stadtzentrums und ist auch einer der 10 meistbesuchten Flughäfen des Landes.
Von Moskau beträgt die Flugzeit 2 Stunden und ein Ticket kostet etwa 5.000 Rubel (ca. 72 €). Die Airlines S7, Aeroflot, Ural Airlines, UTair, Alrosa und Azimut fliegen Krasnodar an. Aus Sankt Petersburg bist Du knappe 3 Stunden unterwegs.
Es gibt auch Direktflüge aus Jekaterinburg, Tambow, Nowosibirsk, Kasan, Kaliningrad, oder Tscheljabinsk. Aus dem Ausland kannst Du Krasnodar direkt von Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan, der Türkei, den Emiraten und Großbritannien erreichen. Von Deutschland gibt es leider keine Direktflüge.
1.2) Mit dem Zug
Von Moskau kannst Du Krasnodar mit dem Zug in rund 19 Stunden erreichen. Ein Ticket kostet zwischen 2.000 und 10.000 Rubel (ca. 28,50 - 143 €) und hängt vom Zugtyp, der Klasse, dem Sitzplatz und der Saison ab.
1.3) Mit dem Bus oder Auto
Krasnodar ist rund 1.350 km von Moskau entfernt. Der Bus von Moskau startet am Busbahnhof Salarjewo oder am Busbahnhof Südtor (Juzhnye Worota) und ist rund 21 Stunden unterwegs. Das Ticket kostet 2.000 Rubel (ca. 28,50 €). Auch von den Städten der näheren Umgebung gibt es Busse.
Darunter sind z.B. Astrachan, Wolgograd, Rostow-am-Don, Woronesch oder Sotschi. Wenn Du mit dem eigenen Auto in Russland unterwegs bist, kannst Du auch einfach selbst nach Krasnodar fahren. Über die Autobahn M4 "Don" ist die Stadt mit Moskau verbunden. Die reine Fahrzeit beträgt für die 1.350 km etwa 15 Stunden.
2) Geschichte von Krasnodar
Denkmal für die Kosaken
Krasnodar wurde 1793 nach dem Ende des russisch-türkischen Kriegs (1774) gegründet und dann 1867 zur Stadt. Damals wurden die Regionen am Schwarzen Meer um Kuban und auch Georgien neu aufgestellt. Die Stadt hatte bis 1920 übrigens den Namen Jekaterinodar.
1792 hat die Zarin Katharina II. den Kosaken am Schwarzen Meer die Erlaubnis gegeben, dass sie dieses Territorium um Kuban auf ewig nutzen dürfen. Die Grenzen des geschenkten Territoriums waren das Asowsche Meer, der Kuban Fluss und der Laba Fluss.
1793 gründeten die Kosaken dann Jekaterinodar (Gabe von Katharina der Großen). Als Erstes wurde eine Festung mit Kirche gebaut. Nördlich der Festung folgten dann Wohnhäuser und ein Jahr nach der Gründung lebten hier schon mehr als 500 Einwohner.
1830 wurde eine Ziegelfabrik gegründet und es wurde damit begonnen, Häuser aus Stein zu bauen. Als erstes Steingebäude wurde eine Militärkanzlei gebaut. Es folgten Verwaltungsgebäude, Häuser des Adels und auch eine Polizeistation. 1860 wurde das Gebiet Kuban neu organisiert und Jekaterinodar wurde zur Hauptstadt.
Da dort Kosaken wohnten war es eine Militärstadt, aber 1867 bekam Jekaterinodar dann auch den Status einer Zivilstadt. Es folgte ein großer Zulauf an Menschen aus anderen Städten und Regionen des Landes, der auch heute noch anhält.
1880 hat die Eisenbahn Jekaterinodar mit Noworossijsk am Schwarzen Meer verbunden und dadurch konnte sich die Stadt noch schneller weiterentwickeln. Es wurden Fabriken, zahlreiche Kirchen und Hotels gebaut und Restaurants, sowie viele neue Geschäfte eröffnet.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts zählte die Bevölkerung von Jekaterinodar rund 65.000 Einwohner. Reiche Kaufmänner und auch ausländische Firmen haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Region genommen. Die Engländer haben z.B. eine Fabrik für Rüstung und zur Erdölgewinnung gebaut.
Oktoberrevolution und Umbenennung in Krasnodar
Die Stadt wurde auch von der Zarenfamilie und Adeligen aus Moskau und Sankt Petersburg als Kurort entdeckt. Sie kamen hier her um zu Baden, sich bräunen zu lassen und die angenehmen Temperaturen zu genießen. Von 1905 bis 1906 gab es die erste Revolution und 1917 folgte die Oktoberrevolution.
Die Kosaken waren gegen die Revolutionäre und haben freiwillige Gegentruppen gebildet. Jekaterinodar wurde zur "Hauptstadt des Weißen Südens in Russland". Im Mai 1920 haben die Roten (Bolschewiki) die Stadt dann aber doch eingenommen und in Krasnodar umbenannt.
Während dem Zweiten Weltkrieg war Krasnodar besetztes Gebiet. Am 9. August 1942 hatten die Deutschen die Stadt erobert. In dieser Zeit wurden über 13.000 Einwohner getötet, die Hälfte davon in Gaskammern. Am 12. Februar 1943 hat die Rote Armee die Stadt dann wieder von den Nazis befreit.
Beim Rückzug haben die Deutschen das Stadtzentrum gesprengt und verbrannt. Nach dem Krieg wurde die Stadt dann wieder restauriert und das Zentrum neu aufgebaut. Heute ist Krasnodar eine dynamische und gut entwickelte Stadt mit 940.000 Einwohnern und einer starken Industrie.
Krasnodar zählt zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität in Russland und auch der Tourismus wächst Jahr für Jahr stark an.
3) Die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Krasnodar
3.1) Rote Straße
Die Rote Straße ist die zentrale Hauptstraße von Krasnodar. Hier befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es tummeln sich Restaurants, Cafés, Museen, Kinos, Souvenirläden und viele weitere Geschäfte.
Während den Feiertagen wird die Straße zur Fußgängerzone, es werden verschiedene Veranstaltungen oder Festivals abgehalten.
3.2) Denkmal für Katharina die Große
Bei der Gründung wurde Krasnodar noch Jekaterinodar genannt, was übersetzt "Gabe von Katharina der Großen" bedeutet. Die Zarin hat das Territorium damals auf ewig den Kosaken geschenkt und wurde sehr verehrt. Das Denkmal für sie wurde 1906 gebaut.
Während der Revolution wurde das Denkmal, wie auch alle anderen Zarensymbole in Russland, durch die Bolschewiki zerstört. 2006 wurde das Denkmal laut seinem historischen Aussehen wieder neu aufgebaut. Es steht im malerischen Katharinenpark im Herzen der Roten Straße.
3.3) Museum der Militärtechnik
Das Museum der Militärtechnik ist eine Freilichtausstellung in der Krassina Straße. Es zeigt Dir Militärautos, Transportgeräte des Zweiten Weltkriegs, den T-34 Panzer, die Artillerie-Anlage ISU- 152, das U-Boot M-261 und viele weitere Exponate. Der Eintritt zum Museum ist kostenlos.
3.4) Katharinenkathedrale
Die Katharinenkathedrale wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Die Entscheidung über die Errichtung der Kathedrale fand bereits 1889 statt, als Zar Alexander III. und seine Familie beim Zugunglück von Borki, im Gegensatz zu 23 Begleitern, auf wundersame Weise unversehrt blieben.
Das Gebäude wurde nach einem Entwurf des Architekten Malgerb im byzantinischen Stil gebaut. Er hatte damals auch die sowjetische Führung überzeugt, die Kathedrale nicht zu zerstören, als Massenvernichtungen von Kathedralen und Kirchen im ganzen Land durchgeführt wurden.
3.5) Felitsyn Ethnographisches Museum
Das Felitsyn Ethnographische Museum wurde 1879 im malerischen Haus der Brüder Bogarsukow eröffnet. Felitsyn war ein Gelehrter, der die Archäologie und Ethnographie der Kuban Region und im Nordkaukasus erforschte. Die reichhaltige Sammlung beinhaltet rund 500.000 Exponate.
Das Museum ist täglich (außer Montag) von 10.00 - 18.00 Uhr geöffnet. Am Donnerstag ist das Museum sogar bis 21.00 Uhr geöffnet. Das Komplettticket kostet 400 Rubel (ca. 6 €) und ermöglicht Dir den Zugang zu allen Ausstellungen. Der Eintritt für eine bestimmte Ausstellung kostet zwischen 50 und 250 Rubel (ca. 0,70 - 3,40 €).
3.6) Alexander Newski Militärkathedrale
Die Alexander Newski Militärkathedrale wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im gemischten russisch-byzantinischen Stil gebaut. 1932 fiel sie aber dem sowjetischen Atheismus zum Opfer und wurde gesprengt.
Erst im Jahr 2006 wurde sie wieder aufgebaut und vom Patriarchen Alexij II. geweiht. Die heutige Kathedrale ist eine Kopie der ursprünglichen Kathedrale, allerdings in einer lakonischeren Form.
3.7) Theaterplatz mit Dramatheater und Springbrunnen
Der Theaterplatz ist der schönste Platz in Krasnodar und das kulturelle Zentrum der Stadt. Am Theaterplatz befindet sich das Drama-Theater und der größte Springbrunnenkomplex im Süden Russlands, der erst 2011 gebaut wurde.
Der Theaterspringbrunnen besteht aus einem flachen Becken mit einer Fläche von 1.300 m², von dem aus hunderte Wasserstrahlen bis in 30 Meter Höhe nach oben schießen. Diese Konstruktion gibt es so kein zweites Mal in Russland oder Europa.
Der Theaterspringbrunnen hat zudem eine Licht- und Musikbegleitung und macht das Areal zu einem der Lieblingsorte von Einheimischen und Touristen.
3.8) Ozeanarium
Das Ozeanarium in Krasnodar ist eines der Größten seiner Art in Russland. Es wurde 2011 eröffnet und bietet Dir auf einer Fläche von 3.000 m² zahlreiche verschiedene Aquarien.
Neben verschiedenen Formen von Meeresfauna, kannst Du auch Haie, Schildkröten, Piranhas und alle Arten von anderen Fischen und Meerestieren beobachten. Ein Eintrittsticket kostet 550 Rubel (ca. 8 €).
3.9) Schuchow Wasserturm
Der Schuchow Wasserturm wurde in den 30er Jahren als Teil der zentralen Wasserversorgung von Krasnodar durch den Architekten Schuchow entworfen und dann gebaut.
Die Konstruktion stellt einen durchbrochenen Zylinder dar, der aus schrägen Metallstangen besteht. Der Wasserturm ist 25 Meter hoch und wird schon lange nicht mehr genutzt. Er zählt aber zum wichtigen Kulturerbe der Stadt.
3.10) Kussbrücke
Die Kussbrücke ist keine gewöhnliche "Liebesbrücke" mit Schlössern, sondern eine Schrägseilbrücke über die Bucht des Kuban Flusses. Von hier hast Du eine tolle Sicht auf den Fluss und auch auf die Stadt. Die Brücke führt Dich zum Park des 30-jährigen Siegesjubiläums.
Die Kussbrücke wurde nur mit dem Ziel gebaut, Besucher in den entfernten Teil des Parks zu locken, von wo der Haupteingang rund 600 Meter entfernt ist. Seit der Errichtung wurde die Brücke direkt zu einem Lieblingsort von Paaren und Verliebten, weshalb sie zur "Kussbrücke" ernannt wurde.
Neben der Brücke befindet sich der Hafen von Krasnodar, wo Du eine nette Bootstour auf dem Kuban Fluss unternehmen kannst.
3.11) Weitere Sehenswürdigkeiten
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten von Krasnodar gehört das neu gebaute Fußball-Stadium, das für 34.000 Fans zur Fußball-WM 2018 gebaut wurde. Es liegt direkt am schönen zentralen Stadtpark, den Du auch im Titelbild sehen kannst.
In Krasnodar gibt es auch einige spannende Denkmal, wie z.B. ein Denkmal für Filmhelden aus einer sowjetischen Komödie, oder eine lustige Komposition von zwei verliebten Hunden. Die Skulptur "Die Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief" ist ein Nachbau des bekannten Gemäldes von Ilja Repin.
Neben den angesprochenen Museen gibt es auch noch eine beliebte Gemäldegalerie in Krasnodar. Sie bietet Dir über 13.000 Gemälde und andere Kunstexponate und ist die älteste Gemäldegalerie im Nordkaukasus.
Warst Du schon einmal in Krasnodar und hast die Sehenswürdigkeiten der tollen Stadt am Schwarzen Meer für Dich entdeckt? Erzähle mir von Deinen Erfahrungen oder Reiseplänen in den Kommentaren!
