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Bogoslovka Freilichtmuseum Sankt Petersburg [Bauten & Infos]

Bogoslovka Freilichtmuseum in Sankt Petersburg

Das Freilichtmuseum Bogoslovka liegt ein bisschen außerhalb des Zentrums von Sankt Petersburg an der Newa. Hier kannst Du wunderschöne Holzgebäude aus dem 16. - 19. Jahrhundert bestaunen, die detailgetreu aus historischen Zeichnungen nachgebaut wurden.

Bogoslovka ist ein toller Ort zur Entspannung und für einen gemütlichen Spaziergang. Die zierlich geschnittenen Kuppeln, Fassaden und Verzierungen der Holzgebäude, vermitteln Dir dabei einen guten Eindruck der russischen Holz-Architektur-Kunst.

Seit 1988 zählt Bogoslovka zum UNESCO-Weltkulturerbe als Denkmal der Schloss- und Park-Architektur und auch zum Kulturerbe der Russischen Föderation. Das absolute Highlight ist dabei die wunderschöne Pokrow Kirche mit ihren 25 Kuppeln.

1) Wie komme ich zum Bogoslovka Freilichtmuseum in Sankt Petersburg?

Das Bogoslovka Freilichtmuseum befindet sich rund 5 km außerhalb des Zentrums von Sankt Petersburg, am Ufer der Newa und beim Schwarzen Fluss (Tschernaya Rechka).

Von der Metrostation "Lomonosovskaya" (Ломоносовская) kommst mit dem Bus Nr. 476 bis zur Haltestelle "Newski Lesopark" (Невский лесопарк). Die Fahrt dauert rund 15 - 20 Minuten.

Zudem kannst Du auch mit dem Taxi direkt bis zum Park fahren. Die Adresse lautet: Wsewoloschskij Rajon Der, Nevskiy Parkleskhoz, Leningrad Oblast, 188657. (Всеволожский район дер, Невский Парклесхоз, Ленинградская обл., 188657). Am besten zeigst Du dem Taxifahrer Adresse und Bilder der Holzbauten zum besseren Verständnis.

2) Öffnungszeiten und Eintrittskosten

Der Eintritt zum Bogoslovka Freilichtmuseum ist kostenlos. Es ist täglich von 10.00 - 17.00 Uhr geöffnet. Am Abend ist das Gelände nicht beleuchtet. Du solltest deshalb nicht zu spät vor Ort sein, um alle Gebäude noch im besten Licht erleben zu können.

Weitere Informationen findest Du auch auf der offiziellen Internetseite (nur auf Russisch). Hier kannst Du auch eine eigene Führung durch das Freilichtmuseum buchen. Eine Führung kostet zwischen 300 und 500 Rubel (ca. 4 - 7 €) pro Person. 

3) Geschichte von Bogoslovka

Eingangstor im Bogoslovka Freilichtmuseum

Bogoslovka hat eine lange Geschichte die bereits im 18. Jahrhundert begann. Damals wurde das Territorium Bogoslovskaya Mysa genannt. 1747 schenkte Zarin Katharina die Große dieses Grundstück dem Kirchenführer und Zaren-Beichtvater Dubjanski.

Er baute auf dem Areal dann ein großes Haus und einen englischen Garten. 1770 wurde das Haus auf Wunsch der Nachkommen von Dubjanski abgerissen. Unter der Leitung des Architekten Beretti entstand anschließend ein neues prächtiges Haus im Klassizismus Stil.

Einige Zeit später wurden in Bogoslovka auch noch ein gotischer Pavillon namens "Hermitage", der Pavillon "Holländisches Haus" und die "Neue Birken Datscha" gebaut. 1789 ging der Besitz von Bogoslovka an die Enkelin von Dubjanksi, W. M. Dubjanskaja über.

Sie hat 1790 den Politiker und Schriftsteller Sinowjew geheiratet und so bekam das Areal Bogoslovka den neuen Namen "Sinowjewo". Das Ehepaar wurde auf ihrem Landgut immer wieder von wichtigen Leuten besucht. Darunter z.B. auch der zukünftige Zar Alexander III.

Auch Anfang des 20. Jahrhunderts war Bogoslovka (Sinowjewo) mit dem Herrenhaus, den Pavillons, wirtschaftlichen Gebäuden, dem Park und den Gärten in einem guten Zustand. Nach der Oktoberrevolution wurde auf dem Territorium sogar das erste Naturreservat der Sowjetunion "Newski Lesopark" gegründet.

Verfall und Neuaufbau des Areals

Wohngebäude im Bogoslovka Freilichtmuseum in Sankt Petersburg

1960 folgte dann der Status eines historisch-architektonischen Denkmals der föderalen Bedeutung. Leider hat dies aber nicht geholfen, die Holzbauten zu erhalten. Bereits 1969 waren die Gebäude verfallen.

Im Jahr 2004 startete dann ein ehrgeiziges Projekt, um das Herrenhaus "Sinowjewo" auf dem Territorium des "Bogoslovka Ethnographik Parks" wiederherzustellen. Durch historische Entwürfe und Fotos konnte man das Gebäude samt Interieur und Dekorationen wieder originalgetreu erschaffen.

Der Plan sah zudem vor, das Bogoslovka in sieben touristische Zonen aufgeteilt wird. Das Sinojew Herrenhaus mit Park, die Pokrow Kirche, die Kargopol-Festung, die Rekonstruktion eines Dorfs aus dem 17. - 18. Jahrhundert, ein Bauernhof der Karelier mit 5 Häusern, 4 Bauernhäuser des 16. Jahrhunderts und ein wirtschaftliches Areal.

2018 wurde der zentrale Kern von Bogoslovka mit der Pokrow Kirche der Heiligen Gottesmutter fertig gestellt. Dieser Bau ist ein echtes Meisterwerk der Holzarchitektur! An die Kirche grenzen die Erlöser-Kapelle und der Glockenturm. Dazu wurden auch einige Bauernhöfe und der Holzzaun am Kirchhof wieder hergestellt.

Das Bogoslovka Freilichtmuseum zeigt Dir neben der Holzarchitektur des 16. - 18. Jahrhunderts, auch die damalige Lebensweise der Bewohner des Russischen Nordens, kleinen Völkern wie den Karelen und auch adeligen Familien wie die Dubjanskis und Sinowjews.

4) Die Bereiche des Bogoslovka Freilichtmuseums

Bogoslovka ist ein schöner Ort, an dem Du die ruhige Natur und die wunderschönen Gebäude der russischen Holzarchitektur aus dem 16. - 19. Jahrhundert genießen kannst. Auf dem 600 Hektar großen Territorium kannst Du die nachfolgenden Holzbauten begutachten.

4.1) Pokrow Kirche der Heiligen Gottesmutter

Pokrow Kirche der Heiligen Gottesmutter

Die Pokrow Kirche ist das Highlight des Bogoslovka Freilichtmuseums und ein einzigartiges Denkmal der russischen Holzarchitektur. Die Kirche wurde 1708 nach dem Entwurf von Zar Peter dem Großen gebaut und von ihm auch mehrmals besucht.

Die Original Pokrow Kirche befand sich im Vologda Gebiet und wurde 1963 verbrannt. Die Kirche ist 19 Meter hoch, 32 Meter lang, 30 Meter breit. Sie hat die Form eines achteckigen Kreuzes und besitzt insgesamt 25 Kuppeln. Im Jahr 2004 wurde die Kirche durch einen Erlass des Patriarchen Alexij II. wiederhergestellt.

In der Kirche befinden sich auch einige Reliquien. Darunter die Pokrow Ikone der Heiligen Gottesmutter, die Asow Ikone der Gottesmutter, das Solowetski Kreuz, die Ikone der Verkündigung der Gottesmutter, die Ikonen der Heiligen Boris und Gleb und eine Kopie der Holz-Ikone des Erlösers.

4.2) Erlöser-Kapelle

Kapelle, Glockenturm und Pokrow Kirche im Bogoslovka Freilichtmuseum in Sankt Petersburg

Im Jahr 2009 wurde die Erlöser-Kapelle im Freilichtmuseum Bogoslovka gebaut. Sie wurde nach Entwürfen einer Kapelle aus dem Dorf Kirillowow im Archangelsk Gebiet erstellt.

Die Kapelle ist ein typisches Beispiel der Holzarchitektur des Russischen Nordens aus dem 18. Jahrhundert. Im Innenraum beinhaltet sie eine Holz-Ikone des Erlösers.

4.3) Glockenturm

Glockenturm und Pokrow Kirche im Bogoslovka Freilichtmuseum in Sankt Petersburg

Der Glockenturm des 17. Jahrhunderts aus einem Kirchhof des Vologda Gebiets, wurde nach Entwürfen des Architekten Suslow wieder neu gebaut. Im Glockenturm befinden sich 10 Glocken und ein französisches Glockenspiel. Der Glockenturm liegt direkt neben der Pokrow Kirche.

4.4) Kostin Bauernhaus

Kostin Bauernhaus im Bogoslovka Freilichtmuseu

1871 hatte der Bauer Kostin ein großes Familienhaus gebaut. Das Gebäude befand sich im Dorf Werkhowje des Welikogubskaja Gebiets in Karelien. Während der Oktoberrevolution wurde das Haus zerstört, dann aber 2008 durch Architekten und Historiker in Bogoslovka wieder aufgebaut.

Das zweistöckige Haus wurde aus Holzstämmen gebaut und die Fassade mit nördlichen Ornament aus Holz dekoriert. Zudem gibt es zwischen dem ersten und zweiten Stock einen schönen langen Balkon.

Das Haus ist in zwei Teile geteilt. Die Wohnräume und die wirtschaftlichen Räume, in denen die Familie ihre Arbeitsgeräte und Lebensmittel aufbewahrte. Das Kostin Bauernhaus ist heute ein Museum, das Du besuchen kannst. Der Eintritt kostet 100 Rubel (ca. 1,50 €).

4.5) Bauernhof mit Schmied- und Kutschen-Stall

Der Bauernhof ist ein typischer Bau von Bauern des Russischen Nordens des 17. - 18. Jahrhunderts mit einem Schmied- und Kutschen-Stall.

4.6) Holzzaun am Kirchhof

Der Holzzaun am Kirchhof wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts, nach dem Beispiel von zwei ähnlichen Zäunen aus Ljadinski und Spasski im Kargopol Gebiet, wiederhergestellt. Er ist bis heute so erhalten.

4.7) Weitere Gebäude

Wegen Geldmangels sind die Renovierungsarbeiten der anderen Objekte in Bogoslovka gestoppt worden. Du kannst also aktuell nur die oben genannten Objekte sehen. In der Zukunft ist hier ein Pilger-Zentrum, ein Kultur- und Ausbildungszentrum und ein Seniorenhaus geplant.

Zudem soll es ein Zentrum für Renovierungen von Holzdenkmälern und ein Hotel für bis zu 60 Personen geben. Auch eine Anlegestelle für Boote und Kreuzfahrtschiffe an der Newa ist geplant.

Auf dem Bauplan der historischen Gebäude steht noch das Sinowjew Herrenhaus, die Kargopol-Festung, Bauernhäuser und Häuser aus Karelien. Das Bogoslovja Areal ist riesig und bietet Dir eine reichhaltige Natur mit Wald und Wiesen an.

Es gibt sogar ein Café im altrussischen Stil, in dem noch Tee aus einem Samowar (traditioneller russischer Wasserkocher) trinken und leckere Piroschki (kleine russische Kuchen) genießen kannst.

Hast Du dieses spannende Freilichtmuseum in Sankt Petersburg selbst schon besucht, oder willst es unbedingt bei Deiner nächsten Reise entdecken? Schreibe mir dazu in die Kommentare!

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