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Naturschutz am Baikalsee [Alle Infos und Naturschutzgebiete]

Küste mit Naturschutz am Baikalsee

Der Naturschutz am Baikalsee wird sehr ernst genommen und ist wichtig, um diesen einzigartigen Ort zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten. Bei einer Länge von über 600 km ist mehr als die Hälfte des Areals des Baikalsees Naturschutzgebiet.

So kann die wilde Natur und die endemische Tier- und Pflanzenwelt vor zu viel Einfluss der Menschen bewahrt werden. Die Naturschutzgebiete und Nationalparks kannst Du nur über eine spezielle Erlaubnis, besuchen, die Du im jeweiligen Büro des Areals aber sehr einfach bekommen kannst.

Neben den Naturschutzgebieten gibt es auch einige Organisationen und Projekte, die sich dem Schutz des Baikalsees verschrieben haben. Darunter der bekannte Große Baikaltrail und verschiedene Reinigungsaktionen. Zudem entwickelt sich auch Schritt für Schritt ein Eco-Tourismus am Baikalsee.

1) Geschichte des Naturschutzes am Baikalsee

Aussicht vom Tscherski Pik bei Sljudjanka am Baikalsee

Das Bargusinski Naturschutzgebiet wurde 1917 gegründet und war damit das erste Naturschutzgebiet am Baikalsee. Der Gründungstag am 11. Januar, wird heute jedes Jahr als "Tag der Nationalparks und Naturschutzgebiete in Russland" gefeiert.

Das Bargusinski Naturschutzgebiet ist auch das einzige Naturschutzgebiet, dass noch vor der Oktoberrevolution entstanden ist. Danach entwickelte sich der Naturschutz am Baikalsee immer weiter. Die Gesamtfläche aller Naturschutzgebiete um den Baikalsee beträgt heute 386.000 km²

Die anderen Naturschutzgebiete und Nationalparks am Baikalsee sind größtenteils in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden. Dazu gibt es auch noch 23 Reservate. Fast alle Gebiete sind bereits in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes aufgenommen worden. 

Die Naturschutzgebiete am Baikalsee dienen nicht nur dem Schutz der Natur. Hier werden auch Forschungen zur Tier- und Pflanzenwelt und dem einzigartigen Ökosystem gemacht. Sie dienen zur Weiterentwicklung der Wissenschaft und auch als Ökologie-Ausbildungszentren.

2) Naturschutzgebiete am Baikalsee

Die Naturschutzgebiete und Nationalparks am Baikalsee sind besonders geschützte Territorien. Um sie besuchen zu können, benötigst Du eine spezielle Erlaubnis. Diese kannst Du im jeweiligen Büro des Nationalparks oder einfach per Email über die Internetseite beantragen.

Diese Erlaubnis kostet auch nicht viel. Sie liegt zwischen 100 und 200 Rubel (ca. 1,5 - 3 €). Wenn Du ohne eine Erlaubnis in einem Nationalpark oder Naturschutzgebiet angetroffen wirst, drohen empfindliche Strafen.

2.1) Pribaikalski Nationalpark

Felsen auf der Insel Olchon im Baikalsee

Der Pribaikalski Nationalpark wurde 1986 eröffnet. Er schützt den größten Teil der westlichen Küste des Baikalsees, was etwa ein Viertel der gesamten Baikalsee Küstenlinie ausmacht. Der Pribaikalski Nationalpark hat eine Fläche von 418.000 Hektar und wurde 1996 in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes aufgenommen.

Ein sehr bekannter Bestandteil des Pribaikalski Nationalparks ist die Insel Olchon. Weitere bekannte Orte sind das Maloje More, die Sandbucht, der Große Baikaltrail Abschnitt von Listwjanka bis Buguldejka und Sagan-Zaba mit antiken Felsmalereien. Hier findest Du etwa 40 endemische Pflanzenarten, die es nur hier gibt.

Wie komme ich zum Pribaikalski Nationalpark?

Von Irkutsk aus kommst Du in einer Stunde nach Listwjanka. Von dort kannst Du z.B. eine Wanderung auf dem Baikaltrail Abschnitt bis Bolschije Koty oder Bolschoje Golustnoje machen. Bolschoje Goloustnoje kannst Du von Irkutsk auch direkt mit dem Bus erreichen.

Die Insel Olchon ist da schon etwas weiter entfernt. Aber es lohnt sich! Von Irkutsk auf die Insel Olchon bist Du rund 5 Stunden unterwegs. Weitere Informationen zum Nationalpark findest Du auf der offiziellen Internetseite.

2.2) Zabaikalski Nationalpark

Bargusin Berge mit Bergsee

Der Zabaikalski Nationalpark wurde ebenfalls 1986 eröffnet. Er liegt im mittleren Bereich des Baikalsees und schließt sehr wichtige Orte wie die Halbinsel Swjatoj Nos, die Uschkany Inseln mit den Baikalrobben, den südlichen Teil der Bargusin Bergen, die Bargusin Bucht und die Tschiwyrkuiski Bucht ein.

Der Zabaikalski Nationalpark hat eine Gesamtfläche von 270.000 Hektar. Sehr berühmt sind die Uschkany Inseln, auf denen sich die größte Kolonie der endemischen Baikalrobbe befindet. Die Inseln darfst Du nur über eine geführte Tour besuchen und die Baikalrobben dabei auch nur aus der Ferne beobachten.

Wie komme ich zum Zabaikalski Nationalpark?

Am einfachsten kommst Du mit dem Bus über eine rund 6 stündige Fahrt, von Ulan Ude zum Dorf Ust-Bargusin. Hier befindet sich das Büro des Nationalparks, in dem Du Deine Besuchserlaubnis kaufen und auch gleich eine geführte Tour buchen kannst. Weitere Informationen findest Du auf der offiziellen Internetseite.

2.3) Bargusinski Naturschutzgebiet

Das Bargusinski Naturschutzgebiet ist das älteste Naturschutzgebiet am Baikalsee. Es wurde 1917 gegründet, um den wertvollen Bargusinski Zobel vor der vollständigen Ausrottung zu schützen. Sein Pelz ist sehr beliebt und wurde teuer in Russland und nach Europa und China verkauft.

1917 waren noch gerade einmal 20 - 30 Zobel in der Region ansässig. Durch die Gründung des Naturschutzgebietes, gibt es heute wieder knapp 2 Zobel pro km². Die Gesamtfläche des Naturschutzgebietes macht 374.000 Hektar (3.740 km²) aus und ist auch Teil des UNESCO Weltnaturerbes.

Wie komme ich zum Bargusinski Naturschutzgebiet?

Am besten kannst Du das Bargusinski Naturschutzgebiet über die Dörfer Ust-Bargusin oder Bargusin erreichen. Von Ulan Ude bist Du mit dem Bus rund 6 Stunden unterwegs. Weitere Informationen findest Du auf der offiziellen Internetseite.

2.4) Baikalski Naturschutzgebiet

Pagode in Tankhoi am Baikalsee

Das Baikalski Naturschutzgebiet befindet sich im Süd-Osten des Baikalsees, nicht weit vom Dorf Tankhoi entfernt. Es wurde 1969 gegründet und erstreckt sich entlang der südlichen Küste über 165.000 Hektar bis in die Khamar-Daban Berge. Diese zählen zu den ältesten Bergen der Welt.

Das Naturschutzgebiet wurde damals eröffnet um die Berge und den Baikalsee vor dem Abwasser und den sonstigen Verschmutzungen einer Zellulosefabrik zu schützen. Diese hatte die Gegend stark verschmutzt, ist aber nun schon seit längerem geschlossen.

1996 wurde das Baikalski Naturschutzgebiet auch in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen. Im Gebiet gibt es rund 360 verschiedene Tierarten, worunter 18 Arten vom Aussterben bedroht sind. Die Pflanzenwelt wartet mit weit über 1.000 verschiedenen Arten auf, von denen viele auch endemisch sind.

Wie komme ich zum Baikalski Naturschutzgebiet?

Nach Tankhoi kommst Du von Irkutsk oder Ulan Ude aus. Da das Dorf auf der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn liegt, kannst Du es sehr leicht mit dem Zug erreichen. Es fahren zudem auch Busse und Du kannst über die Autobahn M-55 auch auf eigene Faust mit dem Auto anreisen.

Das Besucherzentrum befindet sich auf der rechten Seite der Autobahn in der Krasnogwardejskaja Straße 34. Das Gebäude erkennst Du am Schild mit der Aufschrift "Байкальский заповедник". Weitere Informationen findest Du auch auf der offiziellen Internetseite.

2.5) Baikal-Lenski Naturschutzgebiet

Das Baikal-Lenski Naturschutzgebiet befindet sich auf dem Territorium der Oblast Irkutsk und hat eine Gesamtfläche von 660.000 Hektar. Es wurde 1986 gegründet und besteht zu großen Teilen aus Taigawald und Steppe. Hier entspringt die Lena, die mit 4.294 km Länge einer der größten Flüsse in Russland ist.

Das Symbol des Baikal-Lenski Naturschutzgebietes ist der Braunbär, der hier sehr oft vorkommt. Hier findest Du zudem rund 900 verschiedene Pflanzen- und 50 verschiedene Tierarten. Auch dieses Naturschutzgebiet ist Teil des UNESCO Weltnaturerbes.

Wie komme ich zum Baikal-Lenski Naturschutzgebiet?

Am besten erreichst Du das Baikal-Lenski Naturschutzgebiet über eine geführte Tour. Du kannst so z.B. die Tascheran Steppe, die Braunbären oder heilige Orte mit Felsmalereien über eine Jeep-Tour besuchen. Weitere Informationen findest Du auf der offiziellen Internetseite.

2.6) Tunkinski Nationalpark

Lov Pik in Arschan

Der Tunkinski Nationalpark liegt nicht direkt am Baikalsee, ist aber trotzdem ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Er befindet sich westlich vom Dorf Kultuk im Süden des Baikalsees und zwischen dem Ost-Sajan-Gebirge und der Grenze zur Mongolei.

Wichtige Orte sind die Dörfer Arschan und Zhemchug die für ihre Heißen Quellen bekannt sind. Von hier kannst Du auch tolle Wandertouren in die nahegelegenen Berge unternehmen oder einfach den Ausblick genießen. Nicht weit entfernt ist auch der Munku-Sardyk (3.491 m), der der größte Berg des Ost-Sajan-Gebirges ist.

Wie komme ich zum Tunkinski Nationalpark?

Von Irkutsk oder Ulan Ude kannst Du mit dem Bus oder dem eigenen Auto einfach nach Arschan kommen. Die Distanz von Irkutsk aus beträgt rund 210 km und die Fahrzeit dabei etwa 3,5 Stunden. Weitere Informationen findest Du auf der offiziellen Internetseite.

3) Naturschutzprojekte am Baikalsee

3.1) Der Große Baikaltrail

Wanderweg entlang der Küste auf dem Großen Baikaltrail

Der Große Baikaltrail ist ein langer Wanderweg entlang der Küste des Baikalsees mit verschiedenen Abschnitten. Die bisher fertig gestellten Teile befinden sich im Süd-Westen, im Norden und teilweise in den Khamar-Daban Bergen im Osten. Die Gesamtlänge der Wanderwege beträgt aktuell rund 500 km.

Die Strecken sind meistens von Dorf zu Dorf konstruiert und haben eine Länge von 18 bis 30 km. Der bekannteste und am einfachsten zu erreichende Teil ist die Strecke von Listwjanka bis Bolschije Koty. Hier gibt es im Anschluss auch noch eine Fortsetzung nach Bolschoje Goloustnoje, zur Sandbucht und nach Buguldejka.

Die einzelnen Strecken auf dem Großen Baikaltrail werden mit der Hilfe von Freiwilligen aus der Organisation "The Great Baikal Trail" und von Mitarbeitern der Nationalparks gebaut. Jeden Sommer kommen zudem Freiwillige aus der ganzen Welt hinzu, um das Projekt zu unterstützen.

Die Wanderwege führen durch wilde Orte, die normalerweise sonst keine Menschen erreichen können. So kannst Du die wahre Natur des Baikalsees erfahren und hast einen atemberaubenden Blick. Auf den Pfaden sind Hinweis- und Richtungsschilder angebracht, damit Du Dich nicht verlaufen kannst.

Die in Deutschland ansässige Organisation "Baikalplan" hilft ebenfalls bei der Errichtung von Wanderwegen im Norden des Baikalsees. Diese befinden sich in der Nähe des Frolikha Gletschersees.

3.2) Tankhoi Besucherzentrum

Das Baikalski Naturschutzgebiet wurde 2010 als Territorium für die Entwicklung des Öko-Tourismus ausgewählt. Es erhält dabei staatliche Unterstützung, um das Naturschutzgebiet weiterzuentwickeln und speziell für neue Besucher anzupassen.

Dafür wurde ein neues modernes Besucherzentrum im Dorf Tankhoi gebaut. Hier findest Du viele interaktive Informationen zum Baikalsee, seiner Geschichte, der geologischen Struktur und auch der Tier- und Pflanzenwelt. Vom Besucherzentrum aus, führen Wanderwege in den sibirischen Taiga Wald.

Diese sind auch für ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen geeignet. Zudem gibt es auch aktivere Strecken, die zu Wasserfällen und in die nahegelegenen Berge führen. Insgesamt gibt es 20 ökologische Routen mit einer Gesamtlänge von über 100 km.

Damit Du die Wanderwege nutzen kannst, musst Du Dich zuerst im Besucherzentrum registrieren. Dies kannst Du direkt vor Ort machen, oder per Email unter: tourism@baikal-zapovednik.ru. So kannst Du auch geführte Touren buchen und ein Zimmer im nahegelegenen Hotel bzw. einem der Gasthäuser buchen.

3.3) Weitere Projekte

Sommer Camp Tankhoi

Für die Entwicklung des ökologischen Tourismus am Baikalsee wurde beim Tankhoi Besucherzentrum ein Sommer Camp gebaut. Hier treffen sich Freiwillige aus der ganzen Welt (u.a. Deutschland, USA, Frankreich, Südkorea), um im Sommer an den Wanderwegen zu arbeiten und die Tier- und Pflanzenwelt zu erforschen.

Müllsammlung

Am Baikalsee gibt es sehr häufig Müllsammlungen, womit Freiwillige den größten Süßwassersee der Welt sauber halten. Durch gewissenlose Touristen und auch Einheimische, sind stark besuchte Bereiche am See leider oft verschmutzt.

Dies wird noch von Tauchern unterstützt, die sich in Küstennähe auf die Suche nach Müll im Baikalsee machen. Seit kurzem gibt es auf der Insel Olchon überhaupt erst Mülltonnen und eine Mülltrennung. Dies war vor einigen Jahren nämlich noch nicht der Fall und der Müll wurde einfach kreuz und quer weggeworfen.

Vogelforschung

In einigen Naturschutzgebieten am Baikalsee gibt es Forschungen zu Vögeln und teilweise auch anderen ansässigen Tieren. Forscher, Ranger und freiwillige Helfer fangen die Vögel dabei ein und markieren sie mit einem Sender. So können sie mehr über das Verhalten und die Flugrouten der Vögel erfahren.

Warst Du schon einmal am Baikalsee und konntest das klare Wasser und die wunderbare Natur genießen? Erzähle mir von Deiner Begegnung mit dem größten Süßwassersee der Welt in den Kommentaren!

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