Der Baikalsee erstreckt sich in der Form eines gigantischen Halbmondes auf 673 Kilometer Länge durch Sibirien. Umrahmt ist er dabei von verschiedenen Gebirgszügen, die ich Dir nun näher vorstellen werde. Am Baikalsee gibt es auch einen aktiven Grabenbruch mit seismischen Aktivitäten, was immer wieder auch Erdbeben auslöst.
Besonders prägnant ist das Khamar-Daban Gebirge im Süden des Baikalsees und das Ost-Sajan Gebirge im Tunka Tal, was direkt daneben liegt. Im Osten und Norden des Sees zieht sich dann das mächtige Bargusin Gebirge nach oben.
Die höchsten Berge am Baikalsee sind der Tscherski Pik (2.090 m) und der Khan-Ula (2.371 m) im Khamar-Daban Gebirge, der Tscherski Berg (2.588 m) im Ost-Sajan Gebirge und der Pik Baikal (2.841 m) im Bargusin Gebirge.
1) Infos zum Baikalsee Gebirge
Das Gebirge rund um den Baikalsee besteht aus verschiedenen Bergketten. Die Berge auf der westlichen Seite des Sees werden Baikal Berge (Baikalskije Gory) genannt. Sie beginnen im Tunka Tal im Süden des Baikalsees und strecken sich bis zum Angara Tal, wo sie noch maximal 200 Meter hoch sind.
Die Berge auf der östlichen Seite des Baikalsees von Süd nach Nord werden Zabaikalskije genannt. Sie bestehen aus drei Teilen und sind durch die Flüsse Selenga und Bargusin geteilt. Der Khamar-Daban Teil im Süden, der Selenga-Bargusin Teil in der Mitte und der Bargusin-Werkhnjaja Angara Teil im Norden.
Im Baikalgebirge gibt es sieben verschiedene geologische Systeme, weshalb auch die Felsen aus unterschiedlichen Gesteinen bestehen. Größtenteils sind sie aus Syenit, Granit oder Quarz. In Sljudjanka im Süden aus Marmor und Glimmer und in Buguldejka im Westen ebenfalls aus Marmor.
Dadurch gibt es auch endemische Edelsteine, die nur in der Baikalsee Region zu finden sind. Darunter ist z.B. der lila Charoite, der blaue Lazurit und der grüne Serafinit. Im Gebirge um den Baikalsee gibt es auch eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt.
Im Tunka Tal im Süden überwiegt eine alpenähnliche Landschaft mit typischen Pflanzen wie z.B. dem Edelweiß. Hier gibt es große Wälder mit Zedern, Fichten, Tannen, Lärchen, Birken und Espen. Neben den Flüssen und Bächen, findest Du verschiedene Beerenarten, Pilze und Kräuter.
Wenn Du in den Wäldern unterwegs bist, kannst Du auch auf wilde Tiere, wie Bären, Elche, Hirsche, Rehe, Wölfe oder Füchse treffen. Besonders wenn Du Dich ein bisschen vom normalen Pfad entfernst. Die Tiere sind aber eher scheu und werden Dir sonst aus dem Weg gehen.
2) Gebirge um den Baikalsee
Die Baikal Berge sind in verschiedene Bergkämme unterteilt, die sich rund um den See befinden. Besonders geballt sind sie im Nordwesten und Nordosten des Baikalsees und auch im Süden. Im Süden befindet sich das Khamar-Daban Gebirge, was dann in Richtung Norden aber wieder abflacht.
Der Primorski Bergkamm ist im Westen ziemlich flach und steigt dann erst wieder im nördlichen Bereich des Baikalsees an. Hier übergeht er in das Werkhnaja Angara Gebirge. Ebenso verhält es sich im Osten, wobei sich hier bereits auf mittlerer Länge des Sees das Bargusin Gebirge befindet.
Diese Berge kannst Du auch von der Insel Olchon aus sehen. Der Bergkamm geht dann wie im Westen schlussendlich auch in das nördliche Werkhnaja Angara Gebirge über.
2.1) Khamar-Daban Gebirge
Tscherski Pik
Das Khamar-Daban Gebirge hat wunderschöne Berge mit verschneiten Gipfeln im Süden des Baikalsees. Aus dem Burjatischen übersetzt bedeutet es soviel wie "Nasenrücken". Vom Tunka Tal streckt sich das Gebirge auf rund 350 Kilometer bis zum Selenga Fluss.
Es überquert dabei sieben Bezirke von Burjatien und gilt als natürliche Grenze der Region. Zwischen dem Khamar-Daban Gebirge und dem Baikalsee verläuft die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn und die föderale Autobahn R-258 "Baikal".
Der Bereich um die Khamar-Daban Berge ist der feuchteste Ort am Baikalsee. Hier gibt es 1.300 Liter pro Quadratmeter Niederschlag pro Jahr. Im Winter fällt deshalb auch viel Schnee, weshalb das Gebiet ein beliebter Ort für alle Arten von Wintersport ist.
Im Sommer werden viele Erdbeeren gepflanzt, die Du überall kaufen kannst. In dieser Zeit gibt es jedes Jahr auch ein berühmtes Erdbeer-Festival. Im Khamar-Daban Gebirge gibt es hauptsächlich Nadelwald mit Fichten, Lärchen und der sibirischen Zeder.
Im Zentrum des Gebirges befindet sich das Baikal Biosphärenreservat, das Shnezhnaja Biologische Reservat und im westlichen Teil der Tunka Nationalpark. Die höchsten Gipfel im Khamar-Daban Gebirge sind der Tscherski Pik (2.090 m) und der Khan-Ula (2.371 m).
Von Sljudjanka aus gibt es einen schönen Wanderweg zum Tscherski Pik, den die Einheimischen sehr gerne am Wochenende begehen. Zudem sind auch Baikalsk und Mamai beliebte Orte für Wanderer und Wintersportler. Im Khamar-Daban Gebirge gibt es auch viele Seen, wie den Zobelsee, Herzsee, Teufelsee und den Warmen See.
2.2) Ost-Sajan Gebirge
Berge bei Arschan in Burjatien
Das Ost-Sajan Gebirge ist eine weitere Bergkette im Süden des Baikalsees. Sie zieht sich von Kultuk, nicht weit vom Khamar-Daban Gebirge, 1.000 Kilometer bis ins Krasnojarsker Gebiet nach Westen und auch bis zum Khovsgol See in die Mongolei.
Der höchste Berg ist der Munku-Sardyk (3.491 m), der auf der Grenze von Burjatien und der Mongolei liegt und die Gebiete teilt. Der Munku-Sardyk ist der höchste Berg der Baikal-Region und sehr beliebt bei Bergsteigern. Die Bedingungen sind aber bei oft schlechtem Wetter und komplizierten Nationalpark Permits nicht ganz einfach.
Vor dem Ost-Sajan Gebirge befindet sich das Tunka Tal mit zahlreichen Seen, Mineralquellen und einer schönen Pflanzenwelt. Der Bereich wird auch Tunka Alpen genannt. Die populärsten Orte der Einheimischen sind das Dorf Arschan am Bergfuß mit toller Aussicht und Zhemchug mit verschiedenen heißen Quellen zur Kur.
2.3) Bargusin Gebirge
Das Bargusin Gebirge befindet sich im Osten des Baikalsees und zieht sich hoch bis in den Norden. Es beinhaltet die höchsten Berge der Region. Der höchste Berg dieses Gebirges ist der Pik Baikal (2.841 m). Es streckt sich auf 280 Kilometer vom Süden des Bargusin Flusses bis zum Werkhnjaja Angara Flusstal im Norden.
Die Bargusin Berge gehören zu den am schwersten zu erreichenden Orten am Baikalsee und haben steile Pisten und Bergspitzen. Im Zabaikalski Nationalpark und dem Bargusin Naturreservat gibt es Nadelwälder mit Zedern, Fichten und Lärchen.
Rund um das Bargusin Gebirge gibt es auch zahlreiche Orte mit Mineralquellen und heißen Quellen. Diese liegen unter anderem in der Schlangenbucht, der Tschiwyrkuiski Bucht, in Khakussy, Gusikha, oder Umkhei. Weiter im Norden findest Du sogar Gletscher, die über 100.000 Jahre alt sind.
Hier befindet sich auch der Frolikha Gletschersee, der von den Bargusin Bergen umrahmt ist und deswegen nur zu Fuß oder per Boot über einen Fluss zu erreichen ist. Durch die Bergflüsse gibt es in diesem Gebirgszug auch viele mächtige Wasserfälle, die bis zu 300 Meter hoch sind.
Bäume gibt es im Bargusin Gebirge bis auf 1.400 Meter Höhe. Danach folgen Wiesen mit Blumen, Kräutern und anschließend Felsen und Gletscherseen. Auch das Tierreich ist sehr vielfältig und Du kannst bis zu 400 verschiedene Vogelarten entdecken.
Außerdem kannst Du im Sommer auch zahlreiche Bären beobachten. Für Einheimische und Touristen, die sich gerne in der Natur aufhalten, wird von Freiwilligen der Große Baikaltrail rund um den Baikalsee gebaut. Dieser Wanderweg bietet Dir bereits einige Strecken und es kommen immer wieder Neue hinzu.
Hast Du die Berge rund um den Baikalsee schon einmal aus nächster Nähe erlebt und dort eine Wanderung unternommen? Wie hat es Dir gefallen? Erzähle mir davon in den Kommentaren!