Das Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg liegt direkt am Beginn des Newski-Prospekt, der 4 km langen Hauptstraße der Stadt. Sie wurde noch in den Anfängen von Sankt Petersburg gebaut und verbindet das Kloster im Süden mit der Admiralität im Norden.
Während der Regierung der russischen Zaren wurden neben dem Kloster auch zahlreiche weitere prächtige Paläste, Gebäude, architektonische Komplexe, Kathedralen und Kirchen geschaffen, die das Stadtbild von Sankt Petersburg bis heute prägen.
Das Kloster ist seit vielen Jahrhunderten eines der wichtigsten religiösen Zentren in Russland. Auch nach der sowjetischen Zeit konnte das Alexander-Newski-Kloster seine Bedeutung sehr schnell wieder aufbauen.
1) Wie komme ich nach Sankt Petersburg?
Es gibt Direktflüge nach Sankt Petersburg von Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München, Wien und Zürich.
Ansonsten findest Du auch zahlreiche Gabelflüge über Moskau von weiteren Flughäfen in Deiner Nähe. Für die Einreise benötigst Du zudem noch ein Russland Visum und eine Auslandskrankenversicherung.
2) Wie komme ich zum Alexander-Newski-Kloster?
Zum Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg kommst Du am einfachsten mit der Metro, aber auch zu Fuß oder mit dem Taxi. Es befindet sich am Ende des Newski Prospekt, der Hauptstraße der Stadt und direkt am Fluss Newa.
2.1) Mit der Metro
Das Alexander-Newski-Kloster kannst Du am einfachsten über die Metro-Stationen "Ploschad Alexandra Newskogo 1" (Linie 3) oder "Ploschad Alexandra Newskogo 2" (Linie 4) erreichen.
Die Stationen befinden sich am Ende des Newski Prospekt und direkt neben dem Kloster. Du musst dann nur noch wenige Minuten Fußweg einrechnen.
2.2) Zu Fuß
Das Alexander-Newski-Kloster liegt ein bisschen außerhalb des Stadtzentrums von Sankt Petersburg. Du kannst es aber trotzdem bei einem kleinen Spaziergang entlang des wunderschönen Newski Prospekt gut erreichen.
Die Adresse des Klosters ist Naberezhnaja reki Monastyrki Straße 1 (Набережная реки Монастырки, 1). Die GPS-Koordinaten des Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg sind BG 59.921116, LG 30.388369.
2.3) Mit dem Taxi
Natürlich kannst Du auch direkt mit dem Taxi zum Kloster fahren. Wenn Du wenig Zeit hast und Du nicht in der Nähe einer Metrostation bist, kann dies durchaus Sinn machen.
Die Fahrtdauer variiert dann je nach Deinem Ausgangspunkt und die Kosten dementsprechend ebenfalls. Grundsätzlich kannst Du mit etwa 200 - 400 Rubel (ca. 3 - 6 €) rechnen.
3) Geschichte des Alexander-Newski-Klosters in Sankt Petersburg
Das Alexander-Newski-Kloster (Lawra) wurde 1710 von Zar Peter dem Großen gegründet. Es steht auf dem Ort, wo angeblich der Große Fürst Alexander Newski den Krieg gegen Schweden am 15. Juli 1240 gewonnen hatte.
Der Kampf fand am Ort des Zusammenflusses des Monastyrka Flusses mit der Newa statt. Zu seinen Ehren hat Zar Peter I. deshalb angeordnet, hier ein Männer-Kloster zu errichten.
Seit 1797 hat das Kloster den höchsten Rang in der orthodoxen Kirche als "Lawra" inne, was für alle Beschäftigten von sehr hoher Bedeutung ist. Die Errichtung des Klosters fand während des Nord-Krieges von 1700 - 1721 statt, an dem auch wiederum Schweden beteiligt war.
So beinhaltete das Alexander-Newski-Kloster auch einen ideologischen Charakter, um Alexander Newski seinen Respekt zu zollen, da er schon damals die Schweden im Kampf besiegen konnte.
Ein weiteres Merkmal des Baus des Klosters lag darin, dass Peter der Große das religiöse Zentrum Russlands aus Moskau nach Sankt Petersburg, als neue nördliche Hauptstadt, übertragen wollte. 1713 wurde das Alexander-Newski-Kloster dann offiziell eingeweiht.
Der italienische Architekt Domenico Trezzini entwarf das Ensemble und später wurde das Projekt vom russische Architekten Iwan Starow weitergeführt. Der Kloster-Komplex bestand schon damals aus dem Kloster selbst, verschiedenen Kirchen und Arbeits- und Schlafbereiche für die Mönche.
Es wurde ein Blumen-Garten angelegt und nach und nach über einen längeren Zeitraum wurde der Komplex dann fertiggestellt. Zu dieser Zeit war bereits Katharina die Große als Zarin an der Macht.
1723 wurden die Reliquien von Fürst Alexander Newski aus dem Weihnachtskloster in Wladimir, dann in das Alexander-Newski-Kloster nach Sankt Petersburg überführt. Sie befinden sich auch heute noch an Ort und Stelle.
Schwierige Zeiten während der Sowjetunion
1917 waren 113 Mönche im Kloster tätig. Mit der sowjetischen Machtübernahme hat sich dann aber vieles geändert und auch das Alexander-Newski-Kloster hat an Bedeutung verloren.
Die Bolschewiki wollten das Kloster nationalisieren, allerdings ließen es die Menschen von Sankt Petersburg nicht zu. So machte sich eine Gruppe von rund 500.000 Menschen auf, für den Schutz des Klosters und gegen die politische Anordnung zu demonstrieren.
Das war der erste offene Aufstand zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der neuen Macht. Am 18. Februar 1932 kam es dann aber doch dazu, dass alle Mönche verhaftet wurden.
Dabei wurden auch viele Dekorationen und Kunstgegenstände entwendet. Sogar die Reliquien von Alexander Newski wurden aus seinem Schrein in der Dreifaltigkeitskathedrale entfernt.
Im Jahr 1933 folgte dann die endgültige Schließung des Alexander-Newski-Klosters, das fortan für verschiedene Zwecke vermietet wurde. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Kloster mehrmals beschossen und hat dadurch einiges an seinem Glanz verloren.
1956 wurde von der Regierung einer Wiedereröffnung zugestimmt, allerdings befand sich der Komplex in einem schlechten Zustand. Es war zwingend eine Renovierung nötig, die dann über Spenden der Gläubigen aus dem ganzen Leningrader Gebiet gestemmt wurde.
Seit 1957 wurden wieder Gottesdienste im Kloster abgehalten, die auch bis heute weiter bestehen. 1989 wurden die Gebeine von Fürst Alexander Newski wieder an das Kloster zurück gegeben.
4) Öffnungszeiten und Eintrittskosten
4.1) Öffnungszeiten
Das Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg ist täglich von 05.00 - 23.00 Uhr geöffnet.
Die Dreifaltigkeitskathedrale ist täglich von 05.45 - 20.00 Uhr geöffnet.
Die Nekropolis des 18. Jahrhunderts (Lazarus-Friedhof) und die Nekropolis der Künstler ist in der Winterzeit täglich von 09.30 - 16.00 Uhr und in der Sommerzeit täglich von 09.00 - 18.00 Uhr geöffnet.
4.2) Eintrittskosten
Der Eintritt in das Alexander-Newski-Kloster und die Dreifaltigkeitskathedrale ist kostenlos.
Der Eintritt in einen der Friedhöfe kostet 200 Rubel (ca. 3 €). Der Eintritt in die beiden Friedhöfe als Kombiticket kostet 400 Rubel (ca. 6 €).
5) Die verschiedenen Bereiche im Kloster
Das Alexander-Newski-Kloster ist ein großes Ensemble, das aus verschiedenen Komponenten besteht. Dazu gehören die Dreifaltigkeitskathedrale, die Mariä-Verkündigungs-Kirche, die Fedor-Kirche, die Obertor-Kirche und die Friedhöfe.
5.1) Dreifaltigkeitskathedrale
Das Projekt der Dreifaltigkeitskathedrale wurde 1774 vom Architekten Iwan Starow begonnen und im Klassizismus Stil erbaut. 1788 wurde der Bau und die äußere Dekoration vollendet und 1790 dann auch die innere Dekoration fertiggestellt.
Der Innenbereich ist mit vielen schönen Malereien an Wänden und Kuppeln gestaltet. Am 30. August 1790 wurde die Dreifaltigkeitskirche eingeweiht. In der Kirche befinden sich auch die Gebeine von Alexander Newski.
Die Zarin Katharina II. hat der Kathedrale damals einige Gegenstände für religiöse Ritualen und auch Bilder mit religiöser Thematik von westeuropäischen und russischen Künstlern geschenkt.
5.2) Mariä-Verkündigungs-Kirche
Die Mariä-Verkündigungs-Kirche ist eine der ältesten Kirchen in Sankt Petersburg und das erste Gebäude aus Stein im Alexander-Newski-Kloster-Komplex. Die Errichtung der Kirche wurde zwischen 1717 und 1724 von den Architekten Domenico Trezzini, Theodor Schwertfeger und Christoph Conrad im Barock Stil durchgeführt.
Die Eröffnung folgte dann im Jahr 1725. Im zweiten Stock wurden von 1723 bis 1790 die Gebeine von Fürst Alexander Newski gelagert, bis dann die Dreifaltigkeitskathedrale fertiggestellt war.
Im ersten Stock wurde eine Grabkammer mit 25 Plätzen für die Mitglieder der Zarenfamilie installiert. Hier wurden unter anderem Anna Leopoldowna, die Schwester Natalia von Zar Peter dem Großen und Peters Sohn Peter, der bereits als Kind verstorben war, beerdigt.
Hier wurde erst auch der Zar Peter III. begraben, allerdings befahl später sein Sohn Paul I., dass die Überreste in die Peter-und-Paul Kathedrale verlegt werden sollen. 1780 wurde an die Kirche ein Gebäude gebaut, in dem bekannte und bedeutende Leute begraben wurden.
Ein wichtiges Ereignis in der Geschichte des Klosters ist die Beerdigung von General Alexander Suworow im Jahr 1800. Er wurde durch viele erfolgreich geführte Kriege berühmt.
Nach der Oktoberrevolution hat die Mariä-Verkündigungs-Kirche, wie auch die Dreifaltigkeitskathedrale, an Bedeutung verloren und wurde für andere Zwecke eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie komplett renoviert.
Bis heute gehört die Kirche offiziell dem Museum der Stadtkultur, wobei das Kloster immer wieder Versuche unternimmt, die Kirche für sich zurück zu gewinnen.
5.3) Fedor-Kirche
Der Bau der Fedor-Kirche wurde 1725 unter der Leitung des Architekten Theodor Schwertfeger gestartet und dann 1748 von Pietro Trezzini vollendet. Die Dekorationen wurden 1767 vollständig abgeschlossen.
Offiziell wurde die Kirche aber erst 1770 eingeweiht. Es gab auch einen speziellen Saal in dem die Mitglieder des Alexander Newski-Ordens geehrt wurden. Die anderen Räume nahmen geistliche Zwecke und ein Krankenhaus ein.
In den sowjetischen Zeiten wurde die Fedor-Kirche in ein Wohnheim für die Arbeiterklasse umfunktioniert und dann erst 1996 wieder als Kirche genutzt. 2007 wurde sie zu Ehren des Heiligen Serafim Wyritsky geweiht. Die Fassaden der Kirche wurden 2012 renoviert.
5.4) Obertor-Kirche
Die Obertor-Kirche wird aufgrund ihrer Lage "oben am Tor" so genannt. Der Architekt Iwan Starow wollte das Eingangstor betonen und im Projekt der Grenzen des Klosters die Obertor-Kirche und den halbkreisförmigen Zaun einschließen.
1786 wurde die Errichtung und die Dekoration vollendet. Im Jahr 1786 wurde die Obertor-Kirche dann zu Ehren der Ikone der Gottesmutter geweiht. In der sowjetischen Periode wurde die Kirche dem Museum der Stadtkultur übergeben.
Aktuell findet von Montag bis Freitag um 07.00 Uhr eine göttliche Liturgie in der Obertor-Kirche statt. Am Mittwoch und Freitag kannst Du auch um 15.00 Uhr einen Gottesdienst besuchen.
5.5) Friedhöfe mit Kirchen
Die Friedhöfe sind ein weiterer wichtiger Bestandteil im Areal des Klosters. Sie sind jeweils mit einer Kirche verbunden und eine eigene Sehenswürdigkeit.
Die Lazarus-Kirche wurde in 1836 mit dem Geld des Grafen Scheremetew gebaut. Die Kirche wurde deswegen auch als Grabkammer für die Familie Scheremetew genutzt. Der Name kommt Dir jetzt vielleicht bekannt vor.
Der Scheremetjewo Flughafen in Moskau ist der größte Flughafen in Russland und trägt nämlich den Namen dieser Adelsfamilie. Der Friedhof neben der Kirche wird "Die Nekropolis des 18. Jahrhunderts" genannt.
Die Tichwin-Kirche wurde zwischen 1869 und 1873 gebaut und diente als Grabkammer für religiöse Mitglieder des Klosters wie Archimandriten und Mönche. Im Friedhof daneben wurden viele bekannte Schriftsteller begraben, weswegen er auch als "Die Nekropolis der Künstler" bezeichnet wird.
Die Nikolaus-Kirche wurde von 1868 bis 1871 zwischen dem Kloster und dem Newa-Fluss gebaut. Hier am Nikolaus-Friedhof wurden ebenfalls viele bekannte russische Schriftsteller, Schauspieler und Musiker begraben.
6) Führung im Alexander-Newski-Kloster
Wenn Du noch mehr über die Geschichte und die verschiedenen Bereiche des Alexander-Newski-Klosters erfahren willst, empfehle ich Dir eine eigene Führung.
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Warst Du bereits einmal in Sankt Petersburg und hast dabei auch das Alexander-Newski-Kloster besucht? Wie hat Dir das Areal und die verschiedenen Gebäude gefallen? Erzähle mir davon in den Kommentaren!